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Logo- und Etikettenschwindel
Logo- und Etikettenschwindel

Das Ergebnis der Nähaktion „Logo- und Etikettenschwindel" der Künstlerin Elke Werneburg wird auf der Finissage der Sheherazade - Kooperation von Stadtbibliothek, Kunstverein und frauenkunstforum-owl e.V. - gezeigt: 18.7.02, 18.30 Uhr, Stadtbibliothek.
Aus 1001 Kleideretiketten entstand in der für 4 Wochen eingerichteten Nähwerkstatt im Schaufenster ein neues „Kleid". Die Etiketten wurden von der Künstlerin gesammelt, während Veranstaltungen aus der Kleidung getrennt, von Freundinnen gespendet, und dann sortiert und gestaltet aneinandergenäht. Das Werk repräsentiert nun hunderte Mode- und Designermarken von gestern und heute und ist ein Puzzle aus bisher 35 Ländern der Welt geworden: USA, Deutschland, Türkei, Ägypten, Thailand, Hongkong, Indonesien... Bekannte Modenamen sind dabei, natürlich auch aus OWL: Seidensticker, Verse, Lutz Teutloff, Gerry Weber, Birlo's, z.B.. Ein persönlich besonders wertvolles Etikett fand die Künstlerin im Fundus der Wuppertaler Bühnen. Es stammt von der Firma Uschwe, einer nicht mehr vorhandenen Bielefelder Kleiderfabrik in der Elke Werneburg vor langen Jahren eine Lehre als Damenoberbekleidungsnäherin begann. Sie erinnert sich, an der Kleiderserie in der damals neuartigen aber harten kratzigen Spitze mitgewirkt zu haben.
Dieses und weitere höchst exklusive Etiketten sind in Alben ausgestellt zu sehen. Für die'Näherinnen in aller Welt, die für die Konsumentlnnen unsichtbar sind und die sich unter der Burka oder dem Chador in den fernen Ländern oft auch nicht zeigen dürfen, setzte sich die Künstlerin ins Schaufenster. Sie richteten auf engstem Raum eine primitive Nähwerkstatt ein und nähte Stich um Stich. Sie möchte mit ihrer Aktion aufmerksam machen auf die harte Arbeit und die z.T. unwürdigen Arbeitsbedingungen unter denen Näherinnen sich verkaufen und zum Teil prostituieren müssen. Die Kampagne für „Saubere Kleidung" des Welthauses Bielefeld machte jüngst die miserable Situation der Näherinnen in den Sportzulieferfirmen von NIKE (Indonesien), PUMA (Honduras) und ADIDAS (EI Salvador) deutlich. Wir Konsumentlnnen und Trägerinnen der Levis, Kalvin-Klein- oder Armani-Jeans, der Fetzen von Joop, Gap und Kokai, ahnen die verborgenen postkolonialen Verhältnisse und Auswüchse der Globalisierung in der Kleiderindustrie - tragen aber weiterhin die Etiketten dieser Firmen stolz auf dem Po und anderswo. „Man greift zur Nadel um einen Schaden zu beheben" sagt die Künstlerin Louise Bourgeois, „sie ist die Bitte um Vergebung".

Dieser Aussage möchte Elke Werneburg sich mit „Logo- und Etikettenschwindel" anschließen.

“logo- und etikettenschwindel”, nähaktion im schaufenster,
stadtbücherei bielefeld, 2002

 “logo- und etikettenschwindel”, installation, stadtbücherei und welthaus
bielefeld, ausstellung “die iranische frau“, frauenmuseum, bonn, 2003


geschenk von brigit, johannesburg

 "nähfabrik clara zetkin, moskau"
geschenk von natalia, st. petersburg

 
 
Bitte sende Deine Geschichte an: Elke Werneburg - email: art-herstory@web.de